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Tour de l`Avenir: Nicolas Roche flüchtet zum Etappensieg und ins Gelbe Trikot
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03.09.2006

Tour de l`Avenir: Nicolas Roche flüchtet zum Etappensieg und ins Gelbe Trikot

Info: Tour de l`Avenir
Bildergalerie: Reporter unterwegs: Bildergalerie von der 4. Etappe
Autor: Felix Griep (Werfel)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Nicolas Roche, 22jähriger Ire in Diensten des Cofidis-Rennstalls, hat die 4. Etappe der Tour de l’Avenir gewonnen. Im Sprint einer kleinen Ausreißergruppe setzte er sich vor Ivan Melero (Orbea) und René Mandri (Auber 93) durch. Da das Hauptfeld weit genug zurück lag, konnte sich Roche sogar das Gelbe Trikot überstreifen.


Das Rennen

Wie gewohnt wurde auch auf der 4. Etappe gleich bei Kilometer 0 das Rennen mit zahlreichen Attacken eröffnet. Zu mal das heutige Profil, mit sieben Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie, ideales Terrain für eine erfolgreiche Flucht bot. Viele verschiedene kleine Gruppen versuchten ihr Glück. Bei Kilometer zehn schafften es die ersten vier Fahrer, sich vom Feld abzusetzen. Alexander Khatuntsev (Omnibike Dynamo Moscow), René Mandri (Auber 93), Andre Cardoso (Portugal) und Sergio Pardilla (Vina Magna-Cropu) bildeten die Spitzengruppe.

Die Attacken aus dem Feld ließen nicht nach, Ivan Melero (Orbea) und Nicolas Roche (Cofidis) machten sich auf die Verfolgung. Bei der ersten Bergwertung nach 15,5 Kilometern, konnte Cardoso das Tempo der ersten Gruppe nicht mitgehen und wurde von Melero und Roche eingeholt. Unterdessen versuchte Blaise Sonnery (Frankreich) auf eigene Faust, noch aus dem Feld nach vorne aufzuschließen. Im Anstieg zur zweiten Bergwertung nach 21 Kilometern schlossen sich die beiden Dreiergruppen an der Spitze zusammen und lagen 50 Sekunden vor Sonnery sowie 2:40 Minuten vor dem Peloton. Nicolas Roche fuhr im virtuellen Gelben Trikot, vor der Etappe war er 33. im Gesamtklassement mit etwas mehr als zwei Minuten Rückstand. Sonnery bekam kurz darauf Begleitung von Sergey Kolesnikov (Omnibike Dynamo Moscow) und Cornelius Van Ooiyen (Unibet-Davo). Sie schafften es aber nie, die Fahrer vor ihnen zu erreichen und wurden bald wieder eingeholt.

Der Vorsprung von Khatuntsev, Mandri, Cardoso, Pardilla, Melero und Roche wuchs weiterhin stetig an. Als bei Kilometer 64,5 die dritte Bergwertung ausgefahren wurde, hatte Alexander Khatuntsev nach einem Sturz zweieinhalb Minuten Rückstand auf seine ehemaligen Fluchgefährten und fiel später ins Feld zurück. Dessen Rückstand war derweil auf fast sieben Minuten angestiegen, woraufhin das Tempo von den Teams Rabobank und Bouygues Télécom erhöht wurde, was auch dazu führte, dass es sich in zwei große Gruppen teilte.

Nach drei kurz hintereinander folgenden Bergwertungen lag die Spitzengruppe bei noch 40 zu fahrenden Kilometern immer noch 6:25 Minuten vor dem ersten Peloton. Jetzt begann Française des Jeux für den Träger des Gelben Trikots, Cyrille Monnerais, das Peloton anzuführen und zerriss es wiederum in mehrere Teile.

15 Kilometer vor dem Ziel attackierte Nicholas Roche und nur Ivan Melero konnte ihm in diesem Augenblick folgen. René Mandri konnte sich kurz darauf wieder heran kämpfen. Als es für die nun drei Spitzenreiter auf die letzten 10 Kilometer ging, lag ihr Vorsprung immer noch bei drei Minuten und der Tageserfolg war einem von ihnen sicher. Auf der Zielgeraden eröffnete Roche den Sprint und siegte souverän vor Melero und Mandri. Cardoso erreichte etwas später den vierten Platz, Pardilla fiel noch hinter die erste Gruppe zurück, die Bruno Neves (Portugal) mehr als zwei Minuten hinter dem Tagessieger ins Ziel führte.

Die Deutsche Nationalmannschaft kann weiterhin keine Akzente setzen. Tagesbester war Alexander Gottfried als 56., der mit einer kleinen Gruppe 3:50 Minuten hinter dem Sieger das Ziel erreichte. Im Gesamtklassement liegt Gottfried an 32. Position mit 3:53 Rückstand. Mathias Belka gab heute das Rennen auf.


Die Trikoträger

Gelb: Nicolas Roche konnte, dank der erfolgreichen Flucht, die Spitzenposition in der Gesamtwertung übernehmen. Den bisherigen Leader Cyrille Monnerais (Française des Jeux) verdrängte er auf Platz zwei mit 29 Sekunden Rückstand. Auf dem dritten Platz, 34 Sekunden zurück, liegt nun Roches Teamkollege Amaël Moinard. Der Sieger der Auftaktetappe und bisherige Gesamtdritte Mickaël Delage (Française des Jeux) trat zur heutigen Etappe nicht mehr an. Wahrscheinlich auf Grund von Verletzungen aus dem gestrigen Massensturz.
Grün: Der heutige Tagesfünfte Bruno Neves (Portugal), der auf der zweiten Etappe mit Platz drei schon einmal eine vordere Tagesplatzierung einfuhr, entriss Cyrille Monnerais auch noch das Grüne Trikot. Der heutige Siebte Wesley Van der Linden (Chocolade Jacques) ist mit acht Punkten Rückstand nun auf Rang 2 vorgerückt.
Gepunktet: René Mandri (Auber 93) eroberte sich durch fleißiges Punktesammeln bei den zahlreichen Bergwertungen die Führung in der Bergwertung. Mit 18 Zählern verdrängte er den Träger des Gepunkteten Trikots, Robert Gesink (Rabobank Continental) und Wesley Van der Linden mit je 12 Punkten von der Spitze.

-> Resultate und Wertungen


Tagessieger Nicolas Roche

Nicolas Roche steht schon seit 2004 in Diensten der Cofidis-Equipe und konnte im letzten Jahr erste kleine Erfolge bei Profirennen einfahren. Bei der Tour de Vendée wurde er Vierter, bei der Tour du Finistère Sechster. In dieser Saison erreichte der Sohn von Radlegende Stephen Roche bereits vierte Plätze bei der Irischen Straßenmeisterschaft sowie bei der 1. Etappe und in der Gesamtwertung der kleinen Rundfahrt Paris - Corrèze Anfang August.

Interview (Quelle: letour.fr)
"Ich hatte mir das Ziel gesetzt, eine Etappe der diesjährigen Tour de l’Avenir zu gewinnen. Mein Team entschied sich zu bluffen, dass ich ausreißen würde. Es funktionierte, aber für die Gesamtwertung setzen wir weiterhin auf Monfort. Das ist mein erster Profisieg, dementsprechend bin ich sehr glücklich. Um die Wahrheit zu sagen, fällt es mir noch schwer, es zu realisieren."





Tagessieger Roche (Foto: www.letour.fr)


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